Konvoi #10 ist auf dem Rückweg
Weiterlesen...
Grundlegend kann man sagen, haben wir nach Konvoi Nr 13 mit nur wenigen Flüchtenden dabei die Bestätigung, das wir ein erstes Ziel erreicht haben. Daher werden wir vorerst im Stand-By-Modus bleiben und nur bei Bedarf fahren.
Vielen lieben Dank auch an dieser Stelle an alle Unterstützer, Spender und vor allem die Helfer und Unterstützer im Hintergrund!
Tausend Dank
… ist eine private Organisation verschiedener Menschen und Unternehmen aus dem Raum Bad Bevensen. Unser Ziel ist es auf schnellem und unbürokratischem Wege Hilfe zu leisten für Geflüchtete aus der Ukraine. Das tun wir, in dem wir in regelmäßigen Abständen Konvois mit Hilfsgütern zur Ukrainisch-polnischen Grenze schicken und auf dem Rückweg möglichst viele geflüchtete Menschen von dort mit nach Deutschland und damit in Sicherheit bringen.
Hier vor Ort kümmert sich ein weiteres Team um die Unterbringung und Versorgung. All das geschieht durch die aufopferungsvolle Hilfe vieler Privatpersonen und Unternehmen.
Um möglichst vielen ukrainischen Flüchtenden helfen zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Hilfsgüter müssen bezahlt werden, genauso wie die Tankrechnungen, Fahrzeuge, die Unterbringung und Versorgung der Fahrerinnen und Fahrer bezahlen wir selber. Wir freuen uns über jeden Geldbetrag, der uns erreicht. Spenden können auf das folgende Konto eingezahlt werden:
Sparkasse Uelzen
Stichwort: Freunden helfen
IBAN: DE89 2585 0110 0001 0255 01
Eine Spendenbescheinigung wird auf Wunsch vom DRK Bad Bevensen ausgestellt. Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern und werden Sie auf dieser Seite permanent auf dem Laufenden halten.
Weiterlesen...
Wir starten bereits den 10. Konvoi! Weitere Zahlen und Fakten gibt es hier...
Sie möchten gerne mit Sachspenden Unterstützung leisten? Dann schauen Sie, womit Sie am besten helfen können...
Es ist Mittwoch der 2. März. In der Firma klingelt ständig das Telefon, da ruft Till mich an. Er meinte, er brauche gerade mal jemanden mit einem großen Herzen und vielen Kontakten. Den vielen Menschen an der polnisch-ukrainischen Grenze müsse man doch helfen dort weg zu kommen. Ich bin kurz überrumpelt, doch gehe dann gedanklich meine Kontakte durch. Mir tun all diese Menschen unglaublich leid und ich beschließe meine Kontakte zu nutzen, um ihnen zu helfen.
Till hat inzwischen mit Jan telefoniert. Die beiden haben letzen Sommer bereits im Ahrtal den Flutopfern geholfen. Jan ist auch mit dabei. Wir einigen uns darauf nicht ohne ein konkretes Ziel aufzubrechen. Alle telefonieren fleißig weiter und finden schließlich einige hilfsbereite Leute mit großen Autos.
Am Donnerstagabend treffen wir uns alle am Altenmedinger Feuerwehrhaus, um einen Plan zu erstellen. Wir beschließen, dass Freitag um 13 Uhr Abfahrt sein soll, da die Lage an den Grenzen sich zuspitzen würde. Ich rufe Till an und schlage vor die Bullis mit Hilfsgütern vollzupacken, um nicht ,,leer“ hinzufahren. Sofort starte ich einen Aufruf in meinem WhatsApp- Status, und bitte darum Hygieneartikel, Schmerzmittel und Nahrung in meiner Garage abzustellen. Viele Male an diesem Nachmittag rufe ich von meiner Terrasse aus ein Dankeschön zu bekannten und unbekannten Leuten, die Spenden in der Garage platzieren. Viele Leute stoßen zu uns und wollen helfen. Noch um 22:00 nehme ich Hilfsgüter an.
Es ist Freitag der 4. März. Immer mehr Leute kommen an diesem Morgen, um Pakete mit Sachspenden abzugeben. Wir brauchen mehr Kartons, um alle Sachen zu sortieren. Alle helfen fleißig mit die Kartons zu packen und in unterschiedlichen Sprachen zu beschriften. Anschließend trudeln die Fahrer mit ihren Bullis ein. Insgesamt 10 Fahrer aus den umliegenden Dörfern machen sich nun mit Hilfsgütern im Gepäck auf den Weg Richtung ukrainische Grenze.
Eine aufregende Anspannung fällt von mir ab. Ich bekomme öfters Zwischenstände, wo sich der Konvoi gerade befindet. Ihre Route führt über Dresden nach Polen. Gegen 5 Uhr erreichen unsere Jungs und Mädels Tomaszow Lubelski. Unsere Fahrer versuchen bis halb acht zu schlafen, um anschließend die Hilfsgüter in einem Lager abzugeben.
Nach dem Abladen fahren sie zu einer Turnhalle gefüllt mit geflüchteten Ukrainern. Dort treffen sie auf Olga, die hat alles super im Griff. Da gerade eine Tour zum Dresdner Hauptbahnhof dringend benötigt wird, fahren unsere Jungs und Mädels 18 Ukrainer dort hin. In Dresden angekommen hat Maren (gebürtig aus Eddelstorf) die Zugverbindungen für die Ukrainer, sowie eine Unterkunft für unsere Fahrer organisiert. Einige der Fahrer fahren nun von Dresden nach Hause, aber einige wollen noch einmal zurück zur Grenze.
Es erreicht mich der Wunsch, ein paar frische Fahrer zu organisieren, die ihnen entgegen fahren können, um einen sicheren Transport zu gewährleisten. Ich nutze wieder mal meine Kontakte, um fitte Fahrer zu erreichen und erneut Sachspenden in meiner Garage zu sammeln. Die neuen hilfsbereiten und motivierten Fahrer machen sich auf den Weg nach Dresden. Dort treffen sie auf unseren ersten Trupp und machen sich schließlich gemeinsam mit fünf Bullis auf den Weg zurück nach Tomaszow Lubelski.
Gegen 10 Uhr am Sonntag ist unser Trupp zurück an der Turnhalle. Die 18-jährige Nicki mit Mutter und Schwester steigen ein, sowie viele andere hilfsbedürftige ukrainische Menschen. Einige, darunter schwerbehinderte Menschen, müssen sie zunächst in einer Schule suchen. Doch dann treten sie den Rückweg an. Till bittet mich noch einmal, 6 fitte Fahrer in ihre Richtung zu schicken. Ich komme auf Hilfsangebote der Bevensener Feuerwehr zurück und treffe mich schließlich mit 6 von ihnen, die bereit sind sich auf den Weg zu machen. Ich erkläre ihnen die Lage, wonach sie höchst motiviert aufbrechen.
Auf der Rückfahrt gibt es einige gesundheitliche Komplikationen, doch neue Fahrer eilen zur Hilfe. Bei ihrem Zusammentreffen um Mitternacht in Posen auf einer Autobahnraststätte bekommen sie alle einen Burger vom Chef eines Burgerrestorants spendiert. Die Bevensener übernehmen die Lenkräder, jetzt aber ab nach Hause! Gegen 7 Uhr morgens kommt unser Konvoi zu Hause an und verteilt die Flüchtlinge auf das Heidehotel in Bevensen und ein Jugenddorf in Molzen. Alle sind super erleichtert zu Hause zu sein und heilfroh, dass alles geklappt hat!
Als wir nun die Grenze nach Polen überquert hatten, wurde uns sofort heißer Tee, Essen und warme Decken angeboten. Trotz der frühen Stunden waren sehr viele freiwillige Leute da. Es ist sehr beängstigend, sich vorzustellen, wie viele Menschen ihre Häuser verlassen mussten. An der Grenze werden einige von Verwandten abgeholt und für diejenigen, die niemanden haben, kommen mehrere Autos und bringen alle zu den Verteilungszentren. Alles ist sehr gut und schnell organisiert. Das war auch bei uns der Fall. Als wir zum ersten Verteilungszentrum kamen, stellte sich heraus, dass es keine freien Plätze gab, darum wurden wir in ein anderes gebracht. Ich möchte darauf hinweisen, dass die polnischen Helfer sowohl an der Grenze als auch im Verteilungszentrum sehr freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit waren. Nach der Registrierung wurden wir in den Warteraum gebracht, wo wir uns aufwärmen konnten und etwas zu Essen bekamen. Wir wussten bereits, dass Helfer aus Deutschland kommen würden, um uns abzuholen, also haben wir einfach gewartet. Als sie ankamen, waren wir sehr glücklich. Sie haben uns erklärt, wie es weitergeht, halfen uns mit unserem Gepäck und haben sich rundum um unser Wohl gekümmert. Ich hatte die Möglichkeit, getrennt von der Gruppe zu reisen, zusammen mit Leuten von der Initiative „Freunden Helfen“. Es herrschte eine lockere Atmosphäre im Auto: Alle waren freundlich und lächelten, trotz der langen Fahrt und den vielen Stunden ohne Schlaf.
Es gab auch die Leute, die von Zeit zu Zeit zum Verteilungszentrum kamen und den Ukrainern anboten, sie an verschiedene Orte in Polen, Deutschland und Frankreich zu fahren. Ich sah, wie eine Großmutter mit ihrer Tochter und ihrem Enkel weinte, als ihnen angeboten wurde, nach Hamburg zu fahren, wo sie sofort nach ihrer Ankunft untergebracht werden könnten. Jeden Tag kamen viele Menschen aus der Ukraine zum Verteilungszentrum, aber niemand wurde rausgeschmissen, allen wurde geholfen. Unsere Freunde wurden auch dorthin gebracht, mit den notwendigen Dingen versorgt und lebten dort drei Tage lang.
Niemand erwartete solche aufrichtige Hilfe von Polen und Helfern aus Deutschland. Ich möchte mich bei ihnen für die Unterkunft, die Unterstützung, die Hilfe bei der Lösung schwieriger Probleme und die Bereitstellung von Dingen, die wir brauchten, bedanken. Vielen herzlichen Dank!
Originaltext:
Коли ми тільки-но перейшли кордон Польщі, нам одразу запропонували гарячого чаю, їжі та пледи, щоб зігрітися. Людей було дуже багато, незважаючи на ранню годину. Страшно уявити скільки людей вимушені бути покинути свої домівки. На кордоні декого забирають родичі, а за тими, в кого ніхто немає, приїжджають машини на декілька осіб і всіх відвозять в розподільчі центри. Все дуже злагоджено та швидко. Так було і з нами. Коли нас привезли в перший центр, виявилось, що місць вже немає, але нас не кинули, а відвезли в інший. Хочу зазначити, що поляки і на кордоні, і в розподільчому центрі дуже привітні, доброзичливі, ввічливо відповідають на запитання та допомагають. Поки нас реєстрували, нам дозволили сидіти в машині, бо було досить холодно. Потім нас розмістили в кімнаті очікування, де було дуже багато їжі й тепло. Ми знали, що за нами приїдуть німці, і тому просто чекали. Коли вони приїхали, ми дуже зраділи. Нам пояснили ситуацію, як ми будемо їхати, допомогли з сумками, дали пледи, нагодували, всю дорогу переймались нашим самопочуттям, добре ставились. Мені випала нагода їхати окремо від групи разом з німцями. Атмосфера, якщо чесно, була нібито ми їдемо з друзями в подорож, такі всі привітні й усміхнені, незважаючи на довгу дорогу і години без сну.
Але так було в нашому випадку. Щодо інших, то періодично приходили люди і пропонували поїхати в різні місця в Польщі, Німеччині, Франції. Я стала свідком того, як бабуся, з дочкою й онуком, розплакалася, коли їм запропонували поїхати до Гамбургу, де їм можуть надати притулок одразу після прибуття. Інші люди також радісно погоджувались на різні пропозиції. Так було з нашими друзями, їх привезли в центр, дали потрібні речі, нагодували і протягом трьох днів жили там. Щодня приїжджало багато людей, але нікого не виганяли, всім допомагали.
Ніхто не очікував такої щирої допомоги як від поляків, так і від німців. Хочеться подякувати за притулок, за слова підтримки, за допомогу у вирішенні важких питань, за те що нам дали речі, які були нам необхідні. Дякую!